Findbuch des MGH-Archivs
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MGH-Archiv B 546


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Briefwechsel zu Verwaltungs- und Wissenschaftsangelegenheiten

unter dem Präsidenten Edmund Ernst Stengel

172 Bl., Datierung 1935-41, unsortiert bzw. bei zusammenhängenden Briefwechseln in sich rückwärts laufend, Abschriften, Originale und Durchschläge

  • Bl. 1-4, 45-48: Edmund Ernst Stengel an das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung: Probleme des Reichsinstituts: Etat, räumliche Unterbringung (Umzug nach Marburg, Neubau oder Umzug in Berlin), Forschernachwuchs (Archivnachwuchs); (1939)

  • Bl. 5-7: Edmund Ernst Stengel an das Reichsfinanzministerium (Ministerialrat Richter): Einrichtung eines eigenen Kapitels des Reichsinstituts im Haushalt als Voraussetzung für die Amtsbezeichnung "Präsident" (statt "Leiter") und damit Gleichstellung mit dem Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland; (1937)

  • Bl. 8: Erlass des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur Satzung des Reichsinstituts (W N 1853 (a)): Aufsicht des Präsidenten des Reichsinstituts über den Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, den Verband deutscher Historiker und die deutschen historischen Kommissionen (Art. 5) entfällt und geht an das Ministerium über; (29.11.1941)

  • Bl. 9: Erlass des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (W II a 124/35): Koppelung der Präsidentschaft des Reichsinstituts an den Direktorenposten des Preußischen Historischen Instituts in Rom; (29.05.1935)

  • Bl. 10-12: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Ministerialrat Herman-Walther Frey): Gutachten Edmund Ernst Stengels zu den Aufgaben der deutschen Geschichtswissenschaft in Spanien (Interesse Edmund Ernst Stengels an Edition der älteren Königsurkunden, lobende Erwähnung der Görres-Gesellschaft); (1940)

  • Bl. 13-14, 88-102: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Heinrich Harmjanz, Otto Wacker): evtl. Verlegung des Reichsinstituts nach Marburg in das "Kugelherrenhaus" ("auf der Grenzscheide Nieder- und Oberdeutschlands"), Befürwortung von Edmund Ernst Stengels Plan (unsigniert); (1937-38)

  • Bl. 15-16: Edmund Ernst Stengel an Karl Brandi: rechtliche Verbindung des Deutschen Archivs zum Reichsinstitut; (1937)

  • Bl. 17: Brief von Ernst Perels an Edmund Ernst Stengel: Rücktritt von der Bearbeitung der Epistolae und der Concilia; (1938)

  • Bl. 18-19: Niederschrift: Aufzeichnungen des Papsturkundenunternehmens bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften; (unsigniert)

  • Bl. 20-21: Niederschrift Edmund Ernst Stengels über eine Besprechung mit Walter Frank: (20.12.1937 ?)
    • Franks Urteil über Wilhelm Engel, sein Widerstand gegen die Einsetzung Edmund Ernst Stengels ("weil ich mich 1930 in einer akademischen Rede als Gegner des Nationalsozialismus bekannt habe");
    • Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Edmund Ernst Stengel unter der Bedingung, dass Karl August Eckhardt nicht zum Leiter der Leges bestimmt werde ("er sei kein Nationalsozialist");
    • Edmund Ernst Stengels Antwort: keine führende Stellung Karl August Eckhardts, aber Editorentätigkeit und Lob seiner wissenschaftlichen Leistungen;

  • Bl. 22-48: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels zu einem evtl. Umzug des Reichsinstituts innerhalb von Berlin, Korrespondenzpartner: Haus- und Vermögensverwaltung Sorger, Buth & Koschig, Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Heinrich Harmjanz), Felix Schwarz; Themen: ausführliches Gutachten Edmund Ernst Stengels über das Gebäude Argentinische Allee 20 (Zehlendorf) der "nichtarischen" Besitzerin E. Epstein; beigefügt: Grundstücks-Offerte und 4 Grundrisse; (1939)

  • Bl. 49-50: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung: Protest Edmund Ernst Stengels gegen vorgeschlagene Vereinigung beider Reichsinstitute in einem Gebäude ("muss ich [.] mit aller Bestimmtheit erklären, dass ich den genannten Plan als für das von mir vertretene Institut schädlich und untragbar bezeichnen muss."); (1938)

  • Bl. 51-66, 125-132: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels zu einer evtl. Verlegung des Reichsinstituts nach München, Korrespondenzpartner: Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Karl Fiehler (Oberbürgermeister München), Fischer (Ministerialdirektor), Joseph Franz Knöpfler (Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns); (1938); Themen:
    • grundsätzliche Überlegungen zu den österreichischen historischen Instituten in Wien und Rom und ihre Stellung zum Reichsinstituts sowie dessen Sitz (Denkschrift Edmund Ernst Stengels);
    • Vorteile Münchens und Münchener Interessen;
    • Durchsetzung des Plans mithilfe der SS (54r/v: Es ist freilich schade, daß wir die SS nicht gegen die Person von W[alter] Fr[ank] ausspielen können, denn dann würde der Reichsfüh-|rer alles tun, da er, wie ich vertraulich mitteilen möchte, auf Fr. seit der Affaire Höhne sehr schlecht zu sprechen ist.);
    • Konkurrenzprojekt der Vereinigung beider Reichsinstitute in Berlin und Rolle Walter Franks;
    • Verhältnis Edmund Ernst Stengels zu Walter Frank;
    • involvierte Personen: Karl Alexander von Müller, Rudolf Buttmann, Max Reinhardt (Kulturreferent München), Wilhelm August Patin;
    • beigefügt: Aktennotiz Edmund Ernst Stengels: Gespräche Edmund Ernst Stengels in München auf Ermächtigung von Heinrich Harmjanz (u.a. Fischer), Gebäude Ludwigstr. 22 b und c; Grundriss;

  • Bl. 67-86, 100: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels zu einem evtl. Neubau für das Reichsinstitut in Berlin, Reichstagsufer 15, Korrespondenzpartner: Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Otto von Rottenburg, Emil Breuer), Ernst von Hülsen; beigefügt: 4 Grundrisse (München Ludwigstr. 22b und 22c), Vorschlag 1 und 2 für einen Neubau (als Diagramm und mit qm-Angaben, jeweils 2 Exemplare), zusätzlicher Vorschlag, Aufstellung über benötigte Räume (2 Exemplare), Notizen; (1937-38)

  • Bl. 87: Brief von Gregor Safianidis: Angebot einer Immobilie zum Verkauf (Fehrbelliner Platz); (1937)

  • Bl. 103-111: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit Wilhelm Levison, Karl Rauch, Bruno Krusch: Weiterarbeit Wilhelm Levisons an der Lex Salica und Gregor von Tours (Übergabe von Bruno Kruschs Manuskript durch Edmund Ernst Stengel); beigefügt: Erklärungen Edmund Ernst Stengels, Notizen; (1939)

  • Bl. 112-124, 133-138: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit Ernst Zipfel (Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive): (1938-41)
    • Vorschläge Edmund Ernst Stengels zur Ausbildung des Archivnachwuchses (mangelnde hilfswissenschaftliche Ausbildung an den Universitäten);
    • Ernennung Ernst Zipfels zum Generaldirektor;
    • Konflikt zwischen Edmund Ernst Stengel und Ernst Zipfel unter Beteiligung von Georg Winter (Archivausbildung, Personalie Eugen Meyer);
    • Ost- und Westprogramm Ernst Zipfels: "Arbeiten, die die neue Zeit von der Wissenschaft verlangen muß." (beigefügt: das "Ostprogramm" der Preußischen Archivverwaltung, Westprogramm der Archivverwaltung);
    • Zusammenarbeit von Archivverwaltung, Reichsinstitut und Deutschem Historischen Institut

  • Bl. 138-148: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Heinrich Harmjanz, Oberregierungsrat Kock, Rudolf Mentzel):
    • Konflikt Edmund Ernst Stengels mit Paul Fridolin Kehr und Friedrich Bock;
    • Paul Fridolin Kehrs ,Intrige' zur Einsetzung Bocks zum Direktor des Deutschen Historischen Instituts;
    • Beteiligung von Karl August Fink;
    • Forderung eines Gutachtens über Paul Fridolin Kehr durch Albert Brackmann;
    • Denkschrift Edmund Ernst Stengels zur Personalunion der Leitung von Reichsinstitut und Deutschem Historischen Institut und Stellung des 2. Sekretärs in Rom, eigenständiges Handeln Friedrich Bocks;
    • Denkschrift Paul Fridolin Kehrs zur Neuordnung des römischen Instituts an Herman-Walther Frey;
    • Entlastung Friedrich Bocks durch das Ministerium;
    • beigefügt: Abschrift eines Briefs von Paul Fridolin Kehr an Friedrich Bock ("Sie haben Ihre Sache in Rom ebenso gut gemacht, wie Ihr Berliner Antipode schlecht"); (1940-42)

  • Bl. 149-154: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels mit Karl Brandi, Walther Holtzmann, Theodor Mayer, Hans Hirsch zur Formatänderung der MGH: Ablösung des Quart- durch das Oktavformat in einigen Abteilungen (Scriptores, Staatsschriften, Briefe der deutschen Kaiserzeit), Neuordnung der Serien ; (1939-41)

  • Bl. 155-172: Briefwechsel Edmund Ernst Stengels zum "Fall" Otto Meyer, Korrespondenzpartner: Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Herman-Walther Frey): (1939-1941)
    Digitalisat Bl. 155-172.
    • Rechtfertigung Otto Meyers (vermeintliche "nichtarisch[e]" Herkunft);
    • Rücktrittsangebot und Entschuldigung Otto Meyers;
    • kommissarische Ernennung Otto Meyers zum wissenschaftlichen Angestellten (Geschäftsführung);
    • Anschuldigungen des Ministeriums gegen Otto Meyer (versäumte Einreichung seines Lebenslaufs, keine Vorlage von Erlassen an Edmund Ernst Stengel);
    • Einsetzen Edmund Ernst Stengels für Otto Meyer;
    • Suspendierung Otto Meyers als Geschäftsführer;
    • Protokoll zu einer Vernehmung Otto Meyers durch Edmund Ernst Stengel;
    • 2 Vermerke: von Otto Meyer mitgenommene Gegenstände aus dem Besitz des Reichsinstituts.

Zum Vorfall vgl. MGH Archiv B 569,276-282.

Bearbeitet von: Nikola Becker (2013)

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