Findbuch des MGH-Archivs
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MGH-Archiv K 198

Hinkmar-Apparat 1935-1944

angelegt von Nelly Ertl und Ernst Perels

Arbeitsmaterialien, die von hauptsächlich vor der Zwangsversetzung von Ertl im Rahmen der 'Kinderlandverschickung' nach Ostpreußen im Jahr 1941 zusammengetragen und von ihr zuhause aufbewahrt wurden (vgl. B 558,260-265). Ordnungskriterium waren die Regestennummern aus Heinrich Schrörs, Hinkmar, Erzbischof von Reims (1884). Der erste Faßikel mit der Edition der Briefe 1-206 erschien 1939 als Epistolae 8,1 ohne Autorenangabe, da Perels als "Halbjude" seit 1939 unter Berufsverbot stand. Da die Verhaftung Perels im Oktober 1944 "aus der Bibliothek der Monumenta heraus" erfolgte (F. Weigle in: DA 8 (1951), S. 263), werden die Arbeitsmaterialien dort unmittelbar danach archiviert worden sein; alte Signatur des MGH-Archivs: [A] 198 (=Epistolae 8). Sie wurden 1975 an Rudolf Schieffer übergeben. Nach Sichtung kam es zu einer Teilung: Soweit sie den Briefen vor 868 und damit dem ersten Faßikel zugehörten, wurden die Mappen im MGH-Archiv unter A 242/2 Faß. 7-8 abgelegt, die spätere Zeit betreffende Mappen in der Privatwohnung von Schieffer aufbewahrt. Die neuerliche Zusammenführung erfolgte nach der Veröffentlichung des 2. Faßikels (Briefe 207-341, 2018) aus dem Nachlass Schieffer im Jahr 2019. Dabei wurde der Hinkmar-Apparat so weit als möglich wiederhergestellt.

  1. Korrespondenz:
    • Heinrich Schrörs, München, an Ernst Dümmler (9.1.1883), Brief 6 S.;
    • Heinrich Haller, Tübingen, an Perels (3.9.1920), Brief 3 S.;
    • Heinrich Sproemberg, Berlin, an Perels (2.2.1932), Brief 2 S.;
    • Perels an Heinrich Haller, Entwurf eines Dankschreibens;
    • Dienstanweisung. Es kommt darauf an, daß ein nach Möglichkeit <.> dasteht, nur daß man mit Hilfe der Kommentare (?) den Zustand der H[and]s[chrift] erkennen kann. / alles Weitere ist sekundär. Rückseite: Einladung zu einem Vortrag von Gottfried Feder, MdR (Vorsitzender des Reichswirtschaftsrats der NSDAP) zum Papen-Programm, am 28.10.1932 in Berlin;
    • Wilhelm Mommsen, Florenz, an Perels (4.1.1936), Postkarte;
    • Perels an MGH (Stengel?): Das von mir durchgesehene Manuskript ist - auch abgesehen von den noch nicht ausgefüllten Noten - noch nicht druckfertig. Meine umfangreichen Notizen dazu müßen noch berücksichtigt bzw. besprochen werden. Berlin, 15. März 1940;
    • Visitenkarte Dr. phil. Ernst Perels. Mitarbeiter der Monumenta Germaniae mit Notiz Zur Chronologie.
  2. Aus dem Nachlass Perels
    • Vorläufige Steuerquittung 1940 inkl. Abzüge (beiliegend Schmuckblatt Großdeutschlands Winterhilfswerk 1939/40, März);
    • Teilnahmescheine aus Privatvorlesungen von Perels (rückseitig jeweils kurze Notizen von Perels): ß 1931 (Quellenkunde zur Geschichte des Mittelalters), ß 1932 (Geschichte der deutschen Kaiserzeit), WS 1932/33 (Lateinische Paläographie I);
    • Leihscheine und Mitteilungskarten der Preußischen Staatsbibliothek, u.a. über Ablauf der Leihkarte Nr. 92 (Reichsinstitut, später Nr. 111);
    • Bonizo: Liber de Vita Christiana, Manuskript des kritischen Apparats zu lb. V,16-VII,18; hsl. foliiert (fol. 329-456). Vorstufe zur Edition von Ernst Perels (Texte zur Geschichte des römischen und kanonischen Rechts im Mittelalter 1, 1930), S. 180-243;
    • Christoph Perels: Zum Gedenken an Dr. Ernst Perels. Kopien von zwei Ansprachen aus dem Jahr 2011, (a) Christoph Perels (7. S.), (b) Joachim Perels (5 S.). Kopien, an Martina Hartmann gesandt am 14.9.2018.
  3. Gesamtkonzept für die Hinkmar-Briefe, hauptsächlich von Ertl:
    • Hinkmar-Briefe. Verzeichnis mit Überlieferungsangaben. Quartzettel, nach Datum/Schrörs-Nummern geordnet, nur teilweise mit Kurzregesten. Bearbeitung durch Perels mit Rotstift (häufig Hinweis zur Aufnahme in die Edition: Ja!)
  4. Deperdita. Kanzleibögen, nur zum Teil mit Schrörs-Nummern versehen.
  5. Epist. VIII,2. // 198 (alte Archiv-Signatur). Themenbereiche: Bibliotheken, Literaturrecherchen, Handschriften (mit photographischen Reproduktionen), Übersichten und Konkordanzen. Ungeordnetes Material zum gesamten Hinkmar-Briefwechsel.
  6. Einleitung und Register, Entwürfe, Notizen, bibliographische Hinweise, Epistolae saeculi IX: u.a. Nachträge zu W. Gundlach NA 12 (1886), S. 484; Gesamtübersicht zur Überlieferung, Blätter mit Einzelbeobachtungen (nach Schrörs-Nr.).

Bearbeitet von: Arno Mentzel-Reuters, 2019/2023

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